Therapiemöglichkeiten

(c) tina_6500 (TheFeldhamster) und Schneggelsche

Es gibt die folgenden Therapiemöglichkeiten für Zwerghamster mit Diabetes:
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Wichtiger Hinweis! Wir sind keine Tierärzte, sondern nur engagierte Hamsterhalter. Bitte alle Behandlungen und Therapien immer mit einem Tierarzt absprechen.


Diät
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eine gute Diät ist sehr wichtig. Zwerghamster stammen aus sehr kargen Gebieten und sind nicht auf zuckerhaltiges (auch nicht Fruchtzucker!) Futter oder sehr fettes Futter ausgelegt. Mit einer guten Diät kann man vorbeugen um Typ II Diabetes zu vermeiden und bei Typ I Diabetes den Blutzuckerspiegel möglichst niedrig zu halten. Fütterungsempfehlungen haben wir hier gelistet.


Bockshornklee (BHK)
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Bockshornklee hat blutzuckersenkende Wirkungen (siehe Wikipedia sowie hier). Speziell bei Typ I Diabetes ist BHK praktisch die einzige Behandlungsmethode neben einer angepassten Diät.

BHK kann als Samen oder Keimsprossen verfüttert werden. Samen sind in Apotheken und Reformhäusern und als Samen zur Anzucht von Keimsprossen in Gartencentern oder im Onlinehandel (zb. hier) erhältlich. Außerdem gibt es ihn auch in Kapselform als Pulver. In englischsprachigen Foren gibt es Berichte, daß auch Pulver schon erfolgreich verfüttert wurde indem die Kapsel geöffnet und das Pulver dort entnommen wurde. Wenn man die trockenen Samen oder Pulver verfüttert riecht der Hamster (und meist auch das Gehege) oft stark "nach Maggi". Beim Verfüttern von Keimsprossen tritt kein Geruch auf, allerdings haben Keimsprossen normalerweise weniger Wirkung als die Samen einer Pflanze. Wie stark die Wirkung der BHK-Samen durch das Keimen abnimmt ist leider unbekannt.

Bockshornklee: links Sprossen, rechts Samen


In englischen Foren und auf englischen Seiten wird geraten, nicht mehr als 20-25 Samen zu verfüttern, allerdings ohne Angabe von Gründen. Die einzige Angabe, die ich (tina_6500) über Nebenwirkungen und Giftigkeit der Samen finden konnte stammt von Bockshornsamen.de, wo beschrieben wird, daß die LD50 von BHK-Samen bei Ratten bei über 5g/kg Körpergewicht liegt. LD50 bezeichnet die Lethale Dosis, bei der mehr als 50% der Tiere im Tierversuch sterben. Dh. das erst bei der Gaben von mehr als 5g BHK-Samen pro kg Körpergewicht diese Dosis für 50% der Ratten tödlich war. Wenn man von einer 333g schweren Ratte ausgeht bedeutet das, daß mehr als 1,6g BHK-Samen für 50% dieser Ratten tötlich wäre. Zwerghamster wiegen aber nur rund ein Zehntel (um die 30-40g) dieses Gewichts. Erfahrungen in Foren zeigen aber, daß Zwerghamster mit Diabetes 20-25 Samen pro Tag ohne weiteres vertragen, da solche Mengen regelmäßig von Haltern verfüttert werden. Ob Zwerghamster auch größere Mengen vertragen würden und die Gabe von mehr Samen pro Tag an einen schwer diabeteskranken Hamstern hilfreich wäre konnte ich jedoch nicht herausfinden. Selbst habe ich bereits 30 Stück BHK-Sprossen an Sonic verfüttert, allerdings kann man wie beschrieben davon ausgehen, daß die Wirkung von Sprossen geringer ist als die Wirkung von Samen.

Als weitere Nebenwirkung wird hier im Hamster Fanatic Forum (englisch) berichtet, daß Bockhornklee die Blutgerinnung beeinträchtigt und man ihn daher bei Verletzungen und Blutungen absetzen soll.



Glipizide
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Glipizid ist ein orales Antidiabetikum (Tablette) für Menschen mit Typ II Diabetes aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe. Die Handelsnamen in Europa sind "Minidiab" und "Glibenese", in den USA "Glucotrol". Das Medikament wird von Pfizer hergestellt. Eine Packung Minidiab mit 30 Tabletten kostet ~€10,- und kann über den Tierarzt verschrieben werden. Die Wirkungsweise besteht darin, daß die β-Zellen in der Pankreas (Bauchspeicheldrüse) angeregt werden, mehr Insulin zu produzieren.

In englischsprachigen Foren (HamsterHideout, HoneyHams) gibt es seit einigen Jahren Berichte über die erfolgreiche Behandlung von Zwerghamstern mit diesem Medikament. Im deutschsprachigen Raum ist die Therapie jedoch kaum bekannt. Die Behandlung wurde von der Forenadministratorin MissPixy im HamsterHideout Forum aus wissenschaftlicher Literatur recherchiert, die Tierversuche zu Antidiabetika für Menschen mit chinesischen Streifenhamstern beschreibt: "Spontaneous Hereditary Diabetes Mellitus in the Chinese Hamster (Cricetulus Griseus); Maintenance of a Diabetic Hamster Colony with the Aid of Hypoglycemic Therapy.", Journal Diabetes, January/February 1961 und mit ihrer Tierärztin Dr. Ader von der Klinik "Animal Care Services" in Rhode Island weiter verfeinert. Eine englische Beschreibung dazu findet sich im Gesundheitsbereich der HamsterHideout Forums hier: Treating diabetic dwarf hamsters with glipizide.

Die Behandlung schägt gut an wenn:
  • der Hamster schon älter war als die Diabetes ausbrach (also Typ II Diabetes hat)
  • die Krankheit sofort behandelt wird
und sie schlägt schlecht bis garnicht an wenn:
  • der Hamster schon sehr jung (oder von Geburt an) Diabetes hatte (Typ I Diabetes), denn dann sind leider nicht genügend brauchbare ß- Zellen in der Pankreas vorhanden, sodaß das Anregen nichts bringt.
  • die Krankheit schon lange besteht.
In US-Foren sind einige Fäll dokumentiert, in denen Zwerghamster mit Typ II Diabetes nach kurzer Gabe des Medikaments (1-2 Wochen) dauerhaft(!) geheilt werden konnten. Dh. das Medikament konnte abgesetzt werden und die Tiere blieben dauerhaft negativ. Userin Sini aus dem Hamsterforum vermutet, daß es sich bei diesen Fällen um Insulinresistenz gehandelt hat, die durch die gesteigerte Insulinproduktion durchbrochen wurde.


Verdünnung und Dosierung für 5mg Tabletten
abgewandelt vom Rezept von Dr. Ader; ich (tina_6500 (TheFeldhamster)) habe persönlich mit Dr. Ader telefoniert um die Verdünnung und Dosierung für Glipizide zu erfragen.

Unter dem Namen "Minidiab" enthält das Medikament 5mg Glipizide pro Tablette. Im Gegensatz zur US-Version "Glucotrol", die 10mg pro Tablette enthält lösen sich die Minidiab-Tabletten gut in Wasser auf.
  1. Eine (1) Tablette mit 5ml Wasser auflösen. Die Tablette zerfällt leicht in Wasser. Die Verdünnung ist nun 1mg/ml.
  2. Von dieser Verdünnung 1ml entnehmen (vorher gut umrühren, da es sich leicht entmischt und Bodensatz bildet) und mit weiteren 10ml Wasser verdünnen. Die Verdünnung ist nun 0,1mg/ml.
  3. von dieser hochverdünnten Lösung 0,1ml pro 30g Hamstergewicht 1x pro Tag geben. Vor der Entnahme immer gut umrühren/schütteln! Dh. ein 30g schwerer Hamster bekommt eine Dosis von 0,1ml, ein 45g schwerer Hamster bekommt 0,15ml, ein 60g schwerer Hamster würde eine Dosis von 0,2ml bekommen. Der Hamster sollte häufig gewogen werden um die Dosis dem Körpergewicht anzupassen. Stark übergewichtige Hamster verlieren während der Behandlung oft auch das Übergewicht, dh. die Dosis muß dann entsprechend angepasst werden.
    Dr. Ader hat mir diese Mengenangabe für die tägliche Verabreichung gegeben; in US-Foren wird allerdings oft die doppelte Dosis aber dafür nur jeden 2. Tag verabreicht. Die Gründe dafür sind nicht dokumentiert.
  4. jeden Tag vor der Gabe des Medikaments den Urin testen - sobald die Glukosewerte gegen Null gehen das Medikament sofort absetzen! Sonst kann das Tier an Unterzuckerung sterben! Die Trinkmenge im Auge behalten und einige Tage später wieder testen - wenn der Glukosewert bei Null bleibt braucht das Tier keine weitere Behandlung. Das Medikament darf dann auf keinen Fall weitergegeben werden, da der Hamster sonst Unterzucker bekommt und sterben kann! Hin und wieder sollte ein Nachtest gemacht werden um Rückfälle auszuschließen. Bei manchen Hamstern kann allerdings eine längere Medikation (evtl. lebenslang) notwendig sein. Es gibt auch einen dokumentierten Fall, wo ein Hamster 2 Monate lang behandelt wurde und danach dauerhaft geheilt war.
ACHTUNG: es ist gefährlich wenn man es überdosiert - das Tier kann dann an Unterzuckerung sterben! Außerdem ist die Messung nur über den Urin natürlich ungenau. Beim Gespräch sagte meine TÄ (Mag. Kuhn von der Kleintierklinik Breitensee), daß sie zb. bei Katzen mit Diabetes deswegen IMMER Bluttests machen, die man bei Zwerghamstern natürlich nicht machen kann. Daher lieber etwas zu früh absetzen bzw. erstmal aussetzen wenn man sieht, daß die Glukosewerte stark sinken.

Die Lösung hält sich lt. meiner TÄ eine Woche (wahrscheinlich sogar länger) im Kühlschrank und darf in Joghurt vermischt verabreicht werden. Für die Dosierung am besten 1ml Spritzen mit sog. "Spardorn" verwenden, das ist so ein kleiner Stift, der von der Druckplatte der Spritze bis in die Tülle reicht.

1ml Spritze mit Spardorn zur genauen Dosierung

Für den Urintest sollte man nicht die bei uns sonst gebräuchlichen Combur 5 Teststreifen verwenden, da diese 1. keine Ketone anzeigen können und man bei der Behandlung auch die Ketone überwachen sollte und 2. die Glukose-Skala der Combur 5 nur bis 100mg/dl geht. Stattdessen sollte man "Keto-Diastix" von Bayer verwenden; eine Packung mit 50 Stk. kostet ca. €10,-. Diese messen Glukose bis 2000mg/dl sowie Ketone.

ACHTUNG: während der Behandlung steigen die Ketone sehr stark an - dies ist ein bekannter Nebeneffekt und trat bei allen behandelten Tieren auf. Das Tier baut in dieser Zeit auch Fett ab - bei dünnen Tieren (speziell den oft sehr zarten und schlanken Hybriden) daher bitte das Gewicht im Auge behalten und ggfs. päppeln.


Anwendung und Lagerung
Medikamentengabe
Die Medikamentenlösung kann mit einem Tropfen Naturjoghurt verabreicht werden. Am besten dosiert man sehr wenig Joghurt mit einem Spritzenkolben und vermischt ihn mit der Tagesdosis. Die Gesamtmenge sollte so klein sein, daß der Hamster alles aufeinmal aufleckt und man sollte überwachen, daß der Hamster auch alles nimmt. Also NICHT einfach einen vollen Joghurtnapf mit ein wenig Medizin vermischen und in den Käfig stellen. Am besten gibt man es von einem Löffel oder aus einem schräg gehaltenen Glimma-Gläschen oder kleinen Napf. Alternativ kann man die Dosis auch mit etwas Brei (zb. Zucchini) geben. Im Notfall kann das Medikament auch pur mittels eines kleinen Spritzenkolbens (ohne Nadel) direkt ins Maul des Zwerghamsters verabreicht werden.


Lagerung in Brotdose im Kühlschrank
Zum Anmischen und zur Lagerung empfehlen sich 5ml und 10ml Spritzenkolben. Die fertig angemischte Lösung hält sich lt. Aussage meiner TÄ eine Woche (wahrscheinlich sogar länger) im Kühlschrank. Aus dem 10ml Kolben kann dann die Tagesdosis mit einer 1ml Spritze (am besten mit Spardorn) mit Nadel entnommen werden. Bevor man die Tagesdosis entnimmt muß die Mischung immer gut aufgeschüttelt werden, da sich das Medikament als Bodensatz absetzt. Die Spritzen kann man gut in einer kleinen Tupperdose im Kühlschrank lagern, damit sie nicht herumkullern oder verschmutzen.

5ml Spritzenkolben mit Konzentrat, 10ml Kolben mit fertig gemischtem Medikament, 1ml Spritze zur täglichen Medikamentendosierung und 10ml Spritzenkolben zur Dosierung von Joghurt.
Entnahme der Medikamentenlösung


Überlegungen zur Behandlung von Typ I-Diabetes und Grenzfall-Zwerghamstern mit Glipiziden
Da die Wirkung von Glipiziden darin besteht, daß die ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse angeregt werden, mehr Insulin zu produzieren, müssen zumindest noch ein paar halbwegs funktionierende ß-Zellen in der Bauchspeicheldrüse vorhanden sein. Dies ist bei Tieren mit extremer Typ I-Diabetes nicht der Fall, dh. in diesen Fällen wirkt das Medikament nicht. Bei Tieren, die noch einige funktionierende ß-Zellen haben, schlägt das Medikament zwar an, aber nur schlecht. Außerdem werden diese wenigen ß-Zellen durch das dauernde "pushen" mit dem Medikament mit der Zeit überlastet und es kommt irgendwann zum sog. Sekundärversagen. Im Grunde hat man bei Zwerghamstern mit leichter Typ I Diabetes bzw. Grenzfällen, die nicht eindeutig Typ II sind nur die Wahl zwischen 2 Übeln:
  • entweder man verzichtet man auf die Medikamentengabe und hofft, daß die ß-Zellen zumindest ein wenig Insulin produzieren und die Diabetes sich mit Diät und Bockshornklee im Rahmen halten lässt und hofft, daß die Nieren nicht zu schnell versagen
  • oder man pusht die ß-Zellen mit Glipiziden und nimmt eine Überlastung und späteres Sekundärversagen in Kauf
Welches von beiden das kleinere Übel ist lässt sich in diesem Fall schwer sagen. Meine Recherchen in diversen deutsch- und englischsprachigen Hamsterforen haben ergeben, daß die Nieren meist nicht mehr lange mitspielen, wenn der Hamster erstmal das eigene Körpergewicht oder mehr pro Tag trinkt. Daher habe ich mich dazu entschlossen, meinen Hamster Sonic mit Glipiziden zu behandeln obwohl sie ein Grenzfall ist und keine eindeutige Typ II Diabetes hat. Sonic ist der erste unter Liebhaberhaltern bekannte gut dokumentierte Fall einer Glipizidbehandlung bei Zwerghamstern im deutschsprachigen Raum. Ihre behandelnde TÄ ist Mag. Kuhn von der Kleintierklinik Breitensee.



Pedialyte
(c) tina_6500 (TheFeldhamster)
In englischen Foren und auf englischen Seiten wird bei erhöhten Ketonwerten zur Gabe von Pedialyte geraten um ein Dehydrieren des Hamsters zu vermeiden. Pedialyte ist ein Elektrolytgetränk zur medizinischen Anwendung bei Kindern mit Durchfall (siehe Beschreibung in der englischen Wikipedia).

Da es jedoch Dextrose und Fructose enthält ist es nach meiner (tina_6500) Ansicht und nach Ansicht meiner Tierärztin (Mag. Kuhn von der Kleintierklinik Breitensee) NICHT für Diabeteshamster geeignet.


Homöopathische Möglichkeiten
Dieser Abschnitt (c) Schneggelsche

Behandlung von Diabetes Mellitus (Typ I) des Hamsters mit Syzygium Jambolanum

Zu allererst sollte gesagt sein, Homöopathie ist kein Wundermittel!
Die Homöopathie an sich ist ein sehr diskutiertes Thema, da es noch keine anerkannten klinischen Doppelblind-Studien gibt, welche die Wirksamkeit bestätigen. Diabetes und Homöopathie sind ein etwas schwieriges Thema. Der Diabetes Typ I ist eine angeborene Störung der Bauchspeicheldrüse. Auch die Homöopathie rät hier zuerst eine strenge Diät an (siehe Artikel Futter und Diät). Auch wenn es enttäuschend klingen mag, wird es kein einzelnes homöopathisches Mittel es schaffen, ein kaputtes Organ wieder zum Laufen zu bringen. Sowas kann die Homöopathie nicht!

In verschiedensten Foren, wird auf die Behandlung mit Syzygium Jambolanum D6 hingewiesen und auch ich (Schneggelsche) verwende dieses Mittel bei meinen Hamstern, siehe meine Postings zu Rosi und Renate. Jedoch schafft es nur Linderung und keinesfalls eine Heilung! Es wird dem Tier richtig verabreicht jedoch vielleicht etwas mehr Zeit geben. Syzygium ist zwar ein Mittel welches den Blutzuckerspiegel senken kann, jedoch muss es auch dazu in der für das Tier abgestimmten Potenz gegeben werden. Also nicht einfach wenn irgendwo D6 oder D2 als Potenz steht, dies auch bestellen. Denn die Mittel müssen an das Tier angepasst sein, wenn es die falsche Potenz ist, kann es sein, dass das Mittel keine Wirkung zeigt. Allgemein würde ich bei einer Behandlung mit Homöopathika zuvor mit einem Tierheilpraktiker(1) oder Homöopathen sprechen, die Behandlung muss jedoch dann natürlich selbst vorgenommen werden, das Tier soll ja nicht unnötig gestresst werden.
Da viele Tierheilpraktiker jedoch ins Haus kommen um ihre Patienten besser beurteilen zu können, kann ja der Hamster für den Termin (falls er wach sein sollte, wenn nicht kurzfristige Termine vereinbaren) in den Auslauf gesetzt werden, damit sich der THP oder besser ausgebildete Homöopath ein Bild von seinem Patienten machen kann und gegebenenfalls die Mittel am Tier „austesten“ kann (austesten bedeutet nicht ausprobieren, sondern hier das richtige Mittel zu finden). Mit dem behandelnden Homöopath sollte auch die genaue Gabe der Mittel abgesprochen werden und somit natürlich Fehler vermieden. Was dieser gewiss noch anspricht ist die sogenannte „Homöopathische Verschlimmerung“ oder auch Erstverschlimmerung genannt. Das ist ein Phänomen das auftritt wenn das Mittel die eigentliche Krankheit erreicht und ist in den ersten Tagen zu erwarten. Dabei kommt es vor, dass die schon vorhandenen Symptome sich verschlimmern (der Hamster trinkt mehr, ist aufgedrehter). Dies ist aber so gewollt und zeigt und, dass eine Reaktion hervorgerufen wird. Dies kann passieren, muss aber nicht! Es sollte nur vom Behandler erwähnt werden, damit der Tierhalter keinen Schrecken bekommt.

Bevor wir jedoch sofort einen THP oder ähnliches kontaktieren, sollte man wissen ob man diese Mittel überhaupt einem diabeteskranken Hamster geben möchte. Denn die normale Darreichungsform homöopathischer Mittel sind Globuli. Dies sind Zuckerkügelchen, auf denen das Mittel „angebracht“ ist. Bedeutet für uns: Wir geben einem zuckerkranken Tier wieder Zucker! Das muss man sich natürlich bei der Wahl klar machen. Eigentlich tun wir genau das Gegenteil das wir tun sollten. Daher kommt es wirklich extrem darauf an, das „richtige Mittel in der richtigen Potenzierung“ zu finden, da sonst das Tier einfach noch mehr Zucker eingeflößt bekommt ohne einen Nutzen davon zu haben!
Die zweite Möglichkeit Homöopathika zu geben ist flüssig, also in Wasser angesetzt. Diese werden jedoch zur Konservierung oft mit Alkohol vermischt. Was bei uns Menschen nicht nachweisbar ist, kann einem Hamster, wenn falsch verabreicht, schon zu einem Leberschaden führen.

Wir sehen also, dass es nicht einfach so ein paar Kügelchen sind die eingeworfen werden und dann ist alles wieder in Ordnung. Im schlimmsten Fall hat man viel Geld für nichts ausgegeben oder das Tier sogar geschädigt, da es einfach ein falsches Mittel oder eine falsche Potenzierung war.
Ich bitte daher darum, sich nochmal genauer mit der Homöopathie auseinander zu setzen (siehe zb. Homöopathie auf Wikipedia) und für die Mittelwahl wenn möglich einen „Profi“ zu konsultieren.


(1) lt. Wikipedia gilt für Tierheilpraktiker:
In Deutschland:
Die Ausübung dieses Berufes ist, anders als beim Heilpraktiker, gesetzlich nicht geregelt. Die Berufsbezeichnung „Tierheilpraktiker“ ist nicht geschützt und kann zur Zeit von allen Personen geführt werden (siehe: BGH, Urteil vom 22. April 1999 - I ZR 108/ 97). Es stehen also heute Tierheilpraktiker, deren Kenntnisse auf einem Wochenendlehrgang beruhen, neben solchen mit mehrjähriger Ausbildung, so dass der Berufsstand als sehr heterogen angesehen werden muss.
Daher sollte man bei der Auswahl eines THP sehr wählerisch sein und sich genau über die Ausbildung des gewählten THP informieren.

In Österreich
ist der Beruf des Tierheilpraktikers übrigens nach dem Tierärztegesetz verboten und gilt als Kurpfuscherei. Personen, die trotzdem in Österreich Leistungen als THP anbieten ist – speziell wenn sie dafür auch noch geschmalzene Honorare verlangen –  mit besonderer Skepsis zu begegnen.


Unterstützende Maßnahmen für Mandarin Hamster?
(c) tina_6500 (TheFeldhamster)

Martin Braak, ein bekannter holländischer Züchter, beschreibt auf seinem Blog HIER unter Punkt 4. "Wintercoat", daß die Symptome bei erkrankten Dsungarischen Zwerghamstern der Farbe Mandarin zurückgehen, wenn die Tiere im Winterfell sind. Daher könnte es evtl. hilfreich sein, die Tiere in möglichst dunklen Räumen zu halten, damit sie ins Winterfell wechseln. Dsungarische Zwerghamster färben sich ins Winterfell bei weniger als 8h Licht pro Tag (auch künstliche Beleuchtung mit weißem Licht).


Note to English language readers via google translate:
This page translates quite badly. Be sure to read the links to the English language forums and ask for further information there. Thank you.